Wir brauch'n koa Zeitung und a koa Tagesschau,
es gibt do g'wisse Weiber, die wiss'n ois genau.
Sie verbreiten Neuigkeiten viel schneller als man denkt
und vieles wird dazug'macht und an d' große Glock'n g'hängt.
Am Sonntag in der Kirche da sitzen sie ganz fromm,
die Hände brav gefaltet, so geht `s zur Kommunion.
Das sind die nett'n Ratschweiber, die man bei uns trifft, -
kehr'n nie vor der eig'nen Tür, san g'fährlicher wie Gift. (Zyankali is a Dreck dagegen!)
I wohn no in an kloan Dorf, wo jeder jed'n kennt,
wo oana den andern noch bei seinem Namen nennt.
Wo jung mit alt per Du is weil es immer schon so war,
i finde dieses Leb'm schön, i find' es wunderbar.
Unser Bürgermeister bleibt immer souverän,
auch nach der zehnten halben Bier bleibt er noch manchmal stehn.
(Nur net umfalln Herr Bürgermeister!)
Die Gemeindeväter, auf unser wohl bedacht,
daß da amoi was nicht gelingt, das wär ja doch gelacht.
(Lauter helle Köpfe, unsere Herrn Gemeinderäte!)
Unser lieber Pfarrer, der trinkt so gern an Wein,
er fragt nie nach der Sort'n, nur a guater muß es sein.
Auf dem Weg zur Kirche , schießt er oft noch an Hisch
und nach a jungen Köchin is er ständig auf der Pirsch.
Prost und Waidmannheil Hochwürden! A schöns Wetter hama heut wieder!
I wohn no in an kloan Dorf, wo jeder jed'n kennt
und waun 's oan wirklich schlecht geht, da and're für ehm rennt.
Wo vüles no beim alten is, so wie es früher einmal war,
i finde dieses Lebn schön, i find' des wunderbar.
Neid und Schadenfreude, die gibt es bei uns nicht,
so niedrige Gedanken, die kennen wir da nicht.
Nur manchmal und a bisserl, da bricht es vielleicht durch,
man greift zum ersten Steinchen und dann der erste Wurf. (Und Felsbrocken fliag`n durch die Luft – aufpassen musst dass d` net hin bist!))
Am Stammtisch kannst erfohrn , was bei uns da so läuft,
hoch geistige Gespräche - und wer am meisten säuft.
Der eine schreit ganz laut: Mir is des alles wurscht,
wer mit wem und wo, i hab ja so an Durscht. (Brings ma die nächste Halbe! Prost!)